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Dienstag, 18. September 2012

Windows 7 von VHD-Datei booten

Windows 7 von VHD-Datei booten
Testumgebung einrichten
Pietro Scherer

Windows 7 lässt sich in einer Datei installieren und daraus booten. Nutzen Sie das, um ein Multi-Boot- oder Test-System einzurichten, ohne zu partitionieren.

Windows 7 ist das erste Betriebssystem, das von einer Datei aus booten kann. Das Booten ist dabei nicht von beliebigen Dateien möglich, sondern von VHD-Dateien. Das sind virtuelle Festplatten. Anwender, die schon mit der Virtualisierungs-Software Microsoft Virtual PC gearbeitet haben, werden den Dateityp kennen. Die Fähigkeit von Windows 7, von einer VHD-Datei zu booten – die Funktion heißt VHD-Boot –, ist vor allem bei Multi-Boot-Systemen nützlich.

Vorteil 1: Wer Windows XP oder Vista als Multi-Boot-System einrichten will, muss erst umständlich eine neue Partition anlegen, in der das Betriebssystem dann installiert wird. Anders bei Windows 7: Wer das neue Betriebssystem als Multi-Boot-System einrichten will, muss die Festplatte vorher nicht partitionieren. VHD-Boot macht es möglich: Man installiert Windows 7 einfach in einer VHD-Datei  und integriert die virtuelle Festplatte in den Boot-Manager von Windows. Windows 7 startet dann, als ob es auf einer normalen Festplatte installiert wäre.

Um virtuelle Festplatten zu erstellen, müssen Nutzer von Windows 7 übrigens nicht extra eine Virtualisierungs-Software installieren: Das neue Betriebssystem unterstützt nämlich nativ virtuelle Festplatten. Das heißt, mit Windows 7 lassen sich virtuelle Festplatten erstellen und mounten.

Vorteil 2: Virtuelle Maschinen, wie sie sich etwa mit Virtual PC, Vmware oder Virtual Box erstellen lassen, emulieren die Hardware lediglich. Die Hardware, die im realen PC steckt, bleibt beim Arbeiten in der virtuellen Umgebung also außen vor. Anders bei VHD-Boot: Das in der virtuellen Festplatte installierte Windows 7 lässt sich mit der Hardware nutzen, die im PC steckt. Wer Windows 7 von Datei bootet, hat also erstmals die Möglichkeit, Soft- und Hardware unter realen Bedingungen zu testen. Lediglich die Festplatte wird emuliert und ist nicht so schnell wie die echte.

Vorteil 3: Mit VHD-Boot ist es sogar möglich, ein Testsystem mit beliebig vielen Wegwerf-Windows-7-Systemen einzurichten. Gleichgültig wie sehr Sie ein Wegwerf-Windows verhunzen: Mit wenigen Klicks steht Ihnen wieder ein sauberes Windows zur Verfügung.

So bauen Sie ein Testsystem auf, das Ihnen jederzeit ein sauberes Windows zur Verfügung stellt – ohne neu zu installieren. Windows 7, das von Datei bootet (VHD-Boot) erlaubt es, differenzielle Festplatten anzulegen. Das heißt: Es wird eine Master-Installation in einer Datei erstellt. Anschließend wird eine neue virtuelle Festplatte dieser Datei zugeordnet. Über sie wird die Master-Installation gestartet.

Vorteil: Alle Änderungen landen in der zugeordneten Differenzdatei und nicht in Windows. Falls also Windows nicht mehr rund läuft, löschen Sie einfach die Differenzdatei und ordnen dem Master eine neue Differenzdatei zu. Windows startet dann wieder vollkommen sauber.

So geht’s: Starten Sie den PC von der Setup-DVD von Windows 7. 

Öffnen Sie ein Kommandozeilenfenster und starten Sie Diskpart.
Erstellen Sie mit create vdisk file=c:\win7diff.vhd parent=c:\win7.vhd eine Differenzdatei, die dem Master „win7.vhd “ zugeordnet ist. Verlassen Sie Diskpart mit exit.

Starten Sie den PC mit XP, damit Sie den Boot-Manager von Windows 7 bearbeiten können. Öffnen Sie ein Kommandozeilenfenster. Wechseln Sie mit cd c:\bcd in den Ordner und lassen Sie sich mit bcdedit die Konfiguration des Boot-Managers anzeigen.


Mit den Befehlen bcdedit /set {default} devicevhd=[C:]\win7diff.vhd und bcdedit /set {default} osdevice vhd=[C:]\win7diff.vhd sagen Sie dem Boot-Manager, dass künftig die Differenzdatei gebootet werden soll. Abschließend passen Sie noch den Eintrag im Boot-Manager an: bcdedit /set {default} description "Windows 7 Differenz-Datei"

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