Pietro Scherer
WPA2 und Dual-Band kennen Sie, doch Ihr
WLAN-Router kann noch mehr. Bei den meisten Geräten lässt sich an vielen
kleinen Stellschrauben die Leistung verbessern: Wir zeigen Ihnen die
wichtigsten.
Sie haben Ihren WLAN-Router gesichert
und alle Daten für den Internetzugang eingegeben: Jetzt müssen nie wieder ins
Konfigurations-Menü. Das stimmt eigentlich. Doch es gibt bei vielen Routern
noch wichtige Einstellungen, die Sie zwar nicht kennen müssen, aber kennen
sollten, wenn Sie Ihren Router effektiv einsetzen wollen. Wir stellen sieben
davon vor.
1. Das WLAN für Gäste
freigeben
„Darf ich mal Dein WLAN benutzen“? In
Zeiten, in denen der Freundeskreis nicht mehr mit einem Brettspiel, sondern
eher mit Smartphone oder Tablet beladen, erscheint, können Sie diese Bitte
eigentlich nicht mehr abschlagen. Damit Sie trotzdem nicht Ihr WLAN-Passwort
preisgeben oder sich um die lokalen Netzwerk-Freigaben sorgen müssen, können
Sie ein Gästezugang ins WLAN einrichten: Die befreundeten Geräte kommen dann
nur ins Internet, und haben keinen Zugriff auf andere Netzwerk-Teilnehmer. Bei
den meisten Routern können Sie dem Gäste-WLAN nicht nur einen eigenen Namen
geben, sondern auch entscheiden, ob es verschlüsselt wird oder nicht. Wenige
Router wie die Fritzbox beispielsweise bieten außerdem die Option, den Zugang
für die Gäste nach einer bestimmten Dauer zu de-aktivieren.
2. Den Router als Access Point
einrichten
Ein älterer Router muss nicht sofort
auf den Wertstoffhof: Er kann zum Beispiel noch als Repeater oder Access Point
dazu beitragen, die Reichweite Ihres Heimnetzes zu erweitern. Um den Router als
Access Point einzusetzen, schließen Sie ihn per Kabel an einen Rechner an, der
sich nicht im Netzwerk befindet. Anschließend de-aktivieren Sie den DHCP-Server
und vergeben für den künftigen Access Point eine IP-Adresse aus dem Bereich des
Netzwerkes, in das Sie ihn integrierten wollen. Nun können Sie ihn per Kabel an
den Router anschließen: Der Access Point bietet nun einen neuen WLAN-Zugang zum
Router und damit ins Internet. Um die Fritzbox als Access Point einzurichten,
markieren Sie unter „Internet, Zugangsdaten“ folgende Optionen „Internetzugang
über LAN 1“ und ‚“Vorhandene Internetverbindung im Netzwerk mitbenutzen
(IP-Client)“. Anschließend wählen Sie, ob die Fritzbox die IP-Adresse im neuen
Netzwerk vom Router bekommen soll oder Sie legen die neue IP-Adresse selbst
fest. Anschließend verbinden Sie die Fritzbox über den LAN-Port 1 per Kabel mit
einem LAN-Port des Routers.
3. Wenn der Router
nur mit 11g-Tempo funkt
Selbst wenn sich in Ihrem WLAN nur
Geräte tummeln, die den aktuell schnellsten Standard 11n unterstützen, kann es
sein, dass sie sich nur mit maximal 54 Mbit/s, also 11g-Tempo, mit dem Router
verbinden. Das passiert, wenn beim Router als Verschlüsselungsmethode „WEP“,
„WPA (TKIP) eingestellt ist oder „WPA + WPA2“ und der Client nur das
TKIP-Format beherrscht. Denn der 11n-Standard schreibt vor, dass
WLAN-Verbindungen, die nur mit TKIP geschützt sind, maximal mit 54 Mbit/s
arbeiten dürfen. Stellen Sie also im Router-Menü unter „WLAN, Sicherheit“ die
Verschlüsselungsmethode auf „WPA2“ um beziehungsweise „WPA2-Personal“ oder
„WPA2 (CCMP). Das WLAN wird dann mit dem sichereren AES-Algorithmus
verschlüsselt. Bei allen WLAN-Komponenten, die AES nicht beherrschen müssen Sie
sich um ein Firmware-Update bemühen oder Sie aus dem Funknetz entfernen.
4. Fehlersuche in den Protokolldateien
Wenn der Router Zicken macht, würde man
gerne wissen woran das liegt. Meist hilft ein Blick in die Protokoll-Dateien
weiter: Hier zeichnet der Router alle Vorkommnisse auf, zum Beispiel wann er
sich mit dem Internet verbindet, wann diese Verbindung abbricht und wer sich
mit dem Router verbindet. Die Protokolldateien können Sie lesen, wenn Sie sich
im Router-Menü anmelden: Die Option zu den Log-Dateien finden Sie meist im Menü
„System“, „Administration“ oder „Verwaltung“. Bei einigen Routern müssen Sie
das Aufzeichnen und Anzeigen von Protokolldateien erst aktivieren. Anschließend
können Sie die angezeigten Daten noch filtern: Zum Beispiel gibt der Router
dann nur Einträge aus, die sich mit der Sicherheit befassen oder zeigt nur eine
Liste der ausgehenden Verbindungen an.
5. Den Router überprüfen, auch wenn Sie nicht davor sitzen
Nicht immer ist man vor Ort, um sich
die Protokolldateien am Router anzusehen. Wenn Sie wissen wollen, was Ihr
Router in Ihrer Abwesenheit so treibt, können Sie sich die Dateien auch per
Mail zusenden lassen – diese Option bieten viele Router. Nur wenige Router für
Privatkunden bieten überdies an, die Fehlermeldungen an einen festgelegten
Rechner im Netz zu schicken, der sie sammelt, damit Sie sie bequemer auswerten
können. Dies passiert über das Syslog-Protokoll – dementsprechend finden Sie
diese Option unter diesem Stichwort, sofern Ihr Router sie anbietet. Bei der
Fritzbox nennt sich diese Option „Push Service“: Hier können Sie außerdem
einstellen, wie häufig die Fritzbox eine Status-Mail versenden soll.
6. Der Router soll einem Netzwerkgerät immer dieselbe IP-Adresse zuweisen
Der Router verteilt normalerweise eine
IP-Adresse an jedes Gerät im Netzwerk: Die kann sich aber jedes Mal ändern,
wenn sich das Gerät mit dem Router verbindet. Das ist immer gewünscht: Wollen
Sie beispielsweise über das Internet auf ein NAS oder einen Rechner zugreifen,
sollte er bequemerweise ein feste IP-Adresse haben. Das können Sie zwar auch
auf dem Gerät direkt einstellen, komfortabler funktioniert das aber, wenn Sie
den Router anweisen, diesem Gerät immer dieselbe IP-Adresse zuzuweisen. Der
entsprechende Menüpunkt heißt „DHCP-Reservierung“. Bei der Fritzbox finden Sie
die Option unter „Heimnetz“, wenn Sie das Gerät aufrufen, dem sie die
IP-Adresse zuweisen wollen.
7. So sichern Sie die
Router-Konfiguration
Wenn Sie den Router endlich so eingestellt haben, wie es
Ihnen passt, sollten Sie diese Konfiguration unbedingt sichern. Denn bisweilen
klemmt der Router und Sie kommen nicht umhin, ihn wieder auf die
Werkseinstellungen zu setzen. Die Option zum sichern und Zurückspielen der
Einstellungen finden Sie im Menü „System“,„Administration“ oder „Verwaltung“.
Die Datei trägt die Endung .CFG: Sie können Sie beispielsweise auf einem
USB-Stick sichern und von dort auf wieder einspielen.
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