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Dienstag, 17. Januar 2012

SystemRescueCd

SystemRescueCd 
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SystemRescueCd ist ein Linux Live-System auf einer bootbaren CD-ROM, um defekte Systeme reparieren und wichtige Daten zu retten. Sie ist darauf ausgelegt, einen einfachen Weg, administrative Aufgaben wie z.B. das Editieren der Partitionen, bereitzustellen. Sie beinhaltet viele system tools (englisch) (parted, partimage, fstools, ...) und grundlegende Werkzeuge (Editoren, Midnight Commander, Netzwerk-Tools). Sie ist einfach zu benutzen: einfach die CD booten (englisch). Der Kernel unterstützt sowohl die meisten der wichtigen Dateisysteme (ext2/ext3/ext4, reiserfs, reiser4, btrfs, xfs, jfs, vfat, ntfs, iso9660), als auch Netzwerk-Dateisysteme (englisch) (samba und nfs).
Dieser Schnelleinstieg gibt Ihnen alle wichtigen Informationen, die Sie wissen müssen, um mit der SystemRescueCd arbeiten zu können. Das benötigen Sie, wenn Sie die Live-CD zum Ersten Mal nutzen.

Download und Brennen
Zuerst muss die ISO-Datei für die entsprechende System-Architektur heruntergeladen werden. Die Meisten Anwender werden die x86 Edition, welche 32-Bit (IA32) und 64-Bit (AMD64/EM64T) Prozessoren unterstützt, verwenden. Es steht auch eine Version für SPARC-Systeme zur Verfügung, falls Sie Hardware auf Sun-Architektur besitzen. Einmal heruntergeladen, testen Sie die Integrität der ISO-Datei mittels der md5-Summe. Danach können Sie das Image brennen. Dabei ist es wichtig, das ISO als CD-Image zu brennen ("Image auf Disk brennen" in Nero oder mit cdrecord unter Linux) und nicht einfach die Datei auf den Rohling kopieren.

Booten mit der SystemRescueCd
Legen Sie die SystemRescueCd in das Laufwerk und starten Sie das System neu. Wenn eine Option zum Starten von CD angeboten wird, wählen Sie diese. Wenn das System nicht von der CD startet, muss im BIOS des PCs die Startreihenfolge angepasst werden, sodaß das CD/DVD-Laufwerk zuerst angesprochen wird. Nach erfolgreichem Start der SystemRescueCd erscheint der Startbildschirm mit dem Schriftzug "SystemRescueCd" in ASCII-Art:

 Drücken Sie F2/F3/F4/F5/F6 und lesen Sie die erweiterten Boot-Anweisungen.

Drücken Sie einfach die Enter-Taste um mit den Standard-Optionen zu starten.

Der Boot-Befehl besteht aus zwei Teilen: <boot-image> <boot-optionen>. Beispielsweise können Sie mit rescue64 als boot-image und docache setkmap=de als boot-optionen starten. Trennen Sie die verschiedenen Optionen durch Leerzeichen.

Haupt Boot-Images
Die SystemRescueCd hat vier Haupt-Boot-Images. Die Unterschiede werden detailliert auf der Kernel-Seite (englisch) erläutert.
•    rescuecd Der Standard für 32-Bit Systeme, ohne Framebuffer.
•    altker32 Dies ist ein alternativer Kernel für 32-Bit Systeme. Booten Sie diesen Kernel, wenn Sie Probleme mit rescuecd haben. altker32 wurde umbenannt in vmlinuz2
•    rescue64 Standard 64-Bit Kernel. Nutzen Sie ihn, wenn Sie auf ein installiertes 64-Bit Linux System zugreifen wollen, oder 64-Bit Programme laufen sollen. Dieser Kernel bootet SystemRescueCd von der CD mit 32-Bit Programmen und erfordert einen 64-Bit Prozessor (amd64/em64t).
•    altker64 Dies ist ein alternativer Kernel für 64-Bit Systeme. Booten Sie diesen Kernel, wenn Sie Probleme mit rescue64 haben.

Haupt Boot-Optionen
Dies sind die wichtigsten Boot-Optionen:
•    docache: kopiert alle benötigten Daten in den Arbeitsspeicher. Das erlaubt das Entfernen der sysrescuecd, damit eine andere CD eingelegt werden kann. Das System läuft schneller. Es werden mindestens 256 MB Arbeitsspeicher benötigt.
•    setkmap=cc: Während des Bootvorganges fragt das System nach dem Tastaturlayout. Nutzen Sie diese Option, um das zu umgehen. Ersetzen Sie 'cc' mit Ihrem Tastaturlayout: 'us' für USA, 'uk' für England, 'de' für Deutsch, ...
•    root=/dev/idxn: Die root=<device> Option bootet ein bestehendes Linux-System. Wenn Sie beispielsweise Gentoo auf /dev/sda6 installiert haben, geben Sie rescuecd root=/dev/sda6 ein und statt des Systems auf der CD wird Gentoo gestartet. Nutzen Sie einen 64-Bit Kernel, wenn Ihr System über 64-Bit Programme verfügt. Ein 64-Bit Linux auf /dev/sda6 kann mit rescue64 root=/dev/sda6 gestartet werden. Ab SystemRescueCd-1.0.4 funktioniert das mit LVM-Disks, sodaß etwas wie rescuecd root=/dev/VolGroup00/LogVol00 benutzt werden kann. root=auto sucht die Block-Geräte des Computers nach einem Linux-System ab. Es wird das Erste gefundene Linux gestartet. Dies erlaubt den Start des Systems von der CD aus, falls es Probleme mit dem Bootlader oder dem installierten Kernel geben sollte. Siehe für weiterführende Informationen.
•    ide=nodma oder all-generic-ide: Nutzen Sie diese Optionen, wenn es ein Problem bezüglich der Festplatte(n) gibt, wenn beispielsweise der Bootvorgang wegen eines Treiberfehlers hängen bleibt.
•    doxdetect oder forcevesa: Diese Optionen helfen, wenn mit startx auf der Konsole keine grafische Benutzeroberfläche gestartet werden kann.
•    acpi-off / noapic / irqpool: Nutzen Sie diese Optionen, wenn irgendein Problem mit dem booten des Kernels auftritt: wenn es durch einem Treiber hängt oder es abstürzt, ...

Zusätzliche Programme
•    Einige mitgelieferte Programme werden normalerweise von Diskette gebootet. Drücken Sie F2 um eine Liste dieser Floppy Disk Images (englisch) anzuzeigen. So startet beispielsweise memtest einen ausgedehnten Speichertest. ntpass erlaubt es das Kennwort eines Windows-Benutzers (inkl. des Administrators) zu ändern.

Arbeiten im Konsolen-Modus
Hängen Sie Partitionen ein, um Probleme mit einem installierten Linux oder Windows-System zu beheben. Man kann Linux Dateisysteme (ext2fs, ext3fs, reiserfs, reiser4, jfs, xfs), FAT und NTFS Partitionen einhängen. ntfs-3g (z.B.: ntfs-3g /dev/sda1 /mnt/windows). Sie können dadurch Daten und/oder Systemdateien sichern bzw. wiederherstellen.
Midnight Commander (geben Sie mc ein) kann Dateien und Verzeichnisse kopieren/verschieben/löschen/bearbeiten. Die Editoren vim und qemacs können zum Bearbeiten von Dateien genutzt werden. Lesen Sie unter system tools you can use (englisch) weiter bzw. konsultieren Sie die Dokumentation der jeweiligen Programme.
Es stehen sechs virtuelle Konsolen zur Verfügung. Drücken Sie Alt+F1 für die erste virtuelle Konsole, Alt+F2 für die zweite, ...

Arbeiten in der grafischen Benutzeroberfläche
Wenn grafische Werkzeuge benötigt werden (wie z.B. GParted), startet man die Benutzeroberfläche mit dem Befehl wizard . Es gibt zwei grafische Umgebungen: Xorg und Xvesa. Sie sollten zuerst Xorg versuchen. Sollte Xorg nicht klappen, starten Sie wizard nochmal und wählen Sie Xvesa, welches immer funktionieren sollte. Der Nachteil ist, daß es nicht für die Hardware optimiert ist und nur mit einem 32-Bit Kernel (rescuecd oder altker32) läuft, nicht auf 64-Bit Kerneln (rescue64 and altker64).
Auf der grafischen Benutzeroberfläche kann man mit GParted (Partitionsmanager) arbeiten, grafische Editoren nutzen (Geany oder GVim), das Internet mit Firefox durchforsten und Terminals wie xfce-terminal oder mrxvt aufrufen.

Das Netzwerk konfigurieren
Sie können mit der SystemRescueCd ein Netzwerk nutzen. Es ist nützlich, eine Datensicherung über das Netzwerk zu machen, Dateien herunterzuladen, mit ssh fernzusteuern, auf Dateien eines Unix-Servers (mit NFS) oder Windows-Systems (mit Samba) zuzugreifen.
Der einfachste Weg, das Netzwerk zu konfigurieren ist mittels net-setup auf der Konsole. Sie können auch die folgenden Kommandozeilenbefehle für eine Konfiguration "von Hand" ausführen:
Wenn im System unterstützte Hardware gefunden wurde, wird die Netzwerkkarte (NIC) automatisch eingebunden und der Treiber geladen. Die Schnittstelle muss eine IP und einen Standard-Gateway bekommen. Für die dynamische Konfiguration (DHCP): dhcpcd eth0. Nutzen Sie ifconfig -a um die IP-Adresse der Schnittstelle, die vom DHCP-Server vergeben wurde, anzuzeigen. Um eine spezielle, statische IP-Adresse zuzuweisen: ifconfig eth0 192.168.10.17 . Als nächstes wird die Standard-Route gesetzt. Beispiel für eine Schnittstelle mit Addresse 192.168.10.17, die über den Gateway 192.168.10.2 verbinden soll: route add default gw 192.168.10.2.

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