Multiboot: Boot-Manager von Windows 8 durch den von Windows 7 ersetzen
Eine der Neuerungen von Windows 8 ist der grafische Boot-Manager
mit Mausunterstützung und integrierten Tools für das Troubleshooting. Man kann
ihn gegenüber seinen text-orientierten Vorgängern durchaus als Fortschritt
betrachten. Auf Multiboot-Systemen jedoch stören seine langen Ladezeiten, so
dass man unter Umständen lieber auf die alte Version zurückkehrt.
Wenn man Windows 8 auf einem PC parallel zu Windows 7 oder Server
2008 R2 installiert, dann ersetzt es deren Boot-Manager durch seinen eigenen.
Dieser sieht dank grafischer Oberfläche nicht nur hübscher aus, sondern lässt
sich zudem über die Maus oder mittels Touch bedienen. Darüber hinaus enthält es
mehrere Tools, beispielsweise für die neue Funktion PC auffrischen.
Boot-Manager von Windows 8 ist langsam
Auf einem Multiboot-System besteht der große Nachteil des neuen
Boot-Managers darin, dass er im Hintergrund einen erheblichen Teil des
Betriebssystems lädt und daher deutlich langsamer ist als sein text-orientierter Vorgänger. Noch schlimmer ist jedoch, dass er nach Auswahl eines alternativen
Betriebssystems nicht in der Lage ist, dieses sofort zu starten, sondern dafür
den Rechner neu bootet.
Wenn man neben Windows 8 regelmäßig Windows 7 oder Server 2008 R2
startet, dann verliert man daher relativ bald die Geduld mit dem neuen
Boot-Manager - noch dazu, wo man seine erweiterten Möglichkeiten normalerweise
nicht braucht. Zu diesen gehört auch, dass man den Boot-Manager von Windows 7
reaktivieren kann.
Mit Hilfe des Boot-Managers auf alte Version zurückkehren
Zu diesem Zweck folgt man unter der Liste der angebotenen
Betriebssysteme dem Link Standardeinstellungen ändern
oder andere Optionen auswählen. Danach klickt man auf die Kachel Erweiterte Optionen auswählen und dann auf Anderes Betriebssystem. Wählt man hier die ältere
Version von Windows aus, dann sollte sich beim nächsten Neustart der
textorientierte Boot-Manager zeigen.
In der Praxis erwies sich dieses Vorgehen bei meinen Versuchen als
nicht zuverlässig, regelmäßig kehrte der Boot-Manager von Windows 8 wieder.
Dieses Vorgehen hat zudem den Nachteil, dass man bei Bedarf nicht mehr zum
neuen Boot-Manager zurückkehren kann, wenn der Wechsel zu Windows 7 gelingt,
weil dort keine derartige Option existiert.
Kommandozeile als Alternative: bcdboot
Eine besser wirksame Alternative besteht im Kommandozeilen-Tool bcdboot. Es kann den Boot-Manager einer bestimmten
Windows-Installation in die als aktiv markierte Systempartition kopieren. Bevor
man dies tut, sollte man sich einen Überblick über die vorhandenen Partitionen
und die darin enthaltenen Systeme verschaffen. Dafür ruft man in einer
Eingabeaufforderung mit administrativen Rechten den Befehl
bcdedit
/enum
auf. In der von ihm ausgegebenen Liste sieht man nach, welcher
Laufwerksbuchstabe jener Partition zugeordnet ist, von der man den Boot-Manager
übernehmen möchte, und in welchem Verzeichnis Windows installiert wurde.
Wenn beispielsweise unter Windows 8 die Partition mit Windows 7 der Laufwerksbuchstabe E: zugewiesen wurde, dann gibt man
Wenn beispielsweise unter Windows 8 die Partition mit Windows 7 der Laufwerksbuchstabe E: zugewiesen wurde, dann gibt man
bcdboot
e:\windows
ein. Umgekehrt würde unter Windows 7 der gleiche Befehl den
Boot-Manager von Windows 8 wiederherstellen, wenn dort Windows 8 den
Laufwerksbuchstaben e: hat.
EasyBCD
Eine weitere Option schließlich besteht in der Verwendung des
kostenlosen GUI-Tools EasyBCD 2.2. Dort kann man unter Start-Menü Bearbeiten das gewünschte
Betriebssystem auswählen. Aber auch dieses Vorgehen funktioniert nicht so
verlässlich wie der Einsatz von bcdboot.
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